Im Kontext des Klimawandels und des stetig steigenden Umweltbewusstseins spielt die Energieeffizienz heutzutage eine immer wichtigere Rolle - auch im Immobiliensektor. Gerade Gewerbeimmobilien haben ein hohes Potenzial zur Energieeinsparung.
Für Eigentümer von Logistik- und anderen Gewerbeimmobilien kann dies allerdings eine Herausforderung sein, da die Kosten dadurch schwer kalkulierbar werden können. Was bedeutet das für Vermieter und Mieter? Welche Vorteile bietet eine energieeffiziente Gewerbeimmobilie? Dieser Artikel gibt einen Überblick.
Energiesparen ist kein rein privates Thema mehr – zunehmend stehen auch Gewerbeimmobilien im Fokus. Es gibt bisher jedoch noch keine Gebäudeenergie- oder Effizienzklassen für Büro- oder Fabrikgebäude, wie sie für private Wohnungen existieren. Aber auch in dieser Branche kommt der Wärmewende eine bedeutende Rolle zu. Nichtwohngebäude machen zwar nur etwa ein Siebtel des bundesweiten Gebäudebestands aus, jedoch entfallen laut der Deutschen Energie-Agentur Dena etwa 40 % des Endenergieverbrauchs aller Gebäude in Deutschland auf diese.
Besonders bei Gewerbeparks und Logistikimmobilien gibt es laut des Immobilienentwicklers Aurelis ein hohes Potenzial für Energieeinsparungen. Das liegt vor allem an den großen Flächen dieser Gebäudetypen und dem hohen Energieverbrauch, der damit einhergeht.
Die EU-Kommission hat daher den Vorschlag gemacht, europaweite Effizienzklassen einzuführen, um den Energieverbrauch besser einschätzen und regulieren zu können. Bis 2033 sollen alle Gebäude mindestens die mittlere Effizienzklasse beim Energieverbrauch erreichen. Zusätzlich soll ab 2028 jeder Neubau als Null-Emissionsgebäude errichtet werden und mit Solaranlagen ausgestattet sein, sofern dies technisch umsetzbar und wirtschaftlich sinnvoll ist. Ziel ist es, dass bis 2050 alle Gebäude in der EU klimaneutral sind. Hierzu sollen laut EU-Abgeordnete bis 2030 die 15 % der Gebäude mit dem höchsten Energieverbrauch mindestens die Effizienzklasse E, bis 2033 die Klasse D erreichen. Dies gilt auch für öffentliche Gebäude und Nichtwohngebäude.
Für gewerbliche Bauobjekte wird die Einführung sogenannter MEPS (Minimum Energy Performance Standards) diskutiert. Diese könnten Vorgaben für den Endenergieverbrauch, Primärenergieverbrauch oder die CO2-Emissionen sowie das Erreichen einer bestimmten Effizienzklasse für das Gebäude oder Anforderungen an einzelne Bauteile festlegen.
Bei der Auswahl einer geeigneten Gewerbeimmobilie orientieren sich immer mehr Unternehmen an energetischen Aspekten, beispielsweise auch den sogenannten ESG-Kriterien. Der Grund hierfür ist nicht nur eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeit, sondern auch die Chance auf Kosteneinsparungen. Unter dem Aspekt "Environmental" wird etwa die Energieeffizienz von Gebäuden, die Verwendung nachhaltiger Baustoffe oder die Reduktion von CO2-Emissionen betrachtet. Der "Social"-Aspekt beinhaltet Aspekte wie bezahlbaren Wohnraum, Barrierefreiheit oder auch die Einbindung von Immobilienprojekten in die lokale Gemeinschaft. Im "Governance"-Bereich geht es etwa um Transparenz in der Unternehmensführung, faire Geschäftspraktiken und die Einhaltung geltender Gesetze und Vorschriften.
Die Berücksichtigung von ESG-Kriterien bei Immobilieninvestitionen und -entwicklungen ist nicht nur aus ethischer Sicht relevant, sondern kann auch zu einer Wertsteigerung der Immobilie und einem positiven Image bei Mietern und Investoren führen.
Eine hohe Energieeffizienz kann daher zu einer höheren Attraktivität des Objekts und einer schnelleren Vermietung führen.
Energieeffizienz spielt bei Gewerbeimmobilien zunehmend eine wichtige Rolle. Dieser Trend bietet sowohl für Vermieter als auch für Mieter zahlreiche Vorteile. In einer Zeit, in der Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit immer wichtiger werden, ist dies ein Faktor, der bei der Kauf- oder Mietentscheidung nicht übersehen werden sollte. So wird die Energieeffizienz einer Immobilie zu einem wichtigen Instrument zur Wertsteigerung und Attraktivitätssteigerung auf dem Immobilienmarkt.
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